Arthrose ist eine weit verbreitete Gelenkerkrankung, von der Millionen Menschen betroffen sind. Doch rund um Arthrose ranken sich auch viele Mythen und Halbwahrheiten. Eine neue Studie der Exercise & Sports Science Australia (ESSA) hat diese Mythen nun genauer unter die Lupe genommen. Die Ergebnisse zeigen, worauf es bei der Behandlung von Arthrose wirklich ankommt.
In diesem Artikel fassen wir die wichtigsten Erkenntnisse der Studie für Sie zusammen und geben konkrete Tipps, wie Sie mit Physiotherapie Ihre Arthrose erfolgreich behandeln können.
Arthrose ist eine chronisch-degenerative Gelenkerkrankung, die durch den schleichenden Abbau von Knorpel gekennzeichnet ist. In Deutschland sind rund 5 Millionen Menschen von Arthrose betroffen, wobei Frauen häufiger erkranken als Männer. Am häufigsten tritt Arthrose an Hüfte und Knie auf. Typische Symptome sind Gelenkschmerzen und Bewegungseinschränkungen.
Bisher herrschten viele Mythen und Fehlinformationen darüber, wie Arthrose am besten behandelt werden sollte. Eine neue Studie der Exercise & Sports Science Australia hat diese Mythen nun überprüft und aufgedeckt, worauf es tatsächlich ankommt. Wir fassen die Ergebnisse für Sie zusammen.
Viele Arthrose-Patienten meiden körperliche Aktivitäten, um ihre Gelenke zu schonen. Sie hoffen, dass Ruhe die Gelenke entlastet und die Schmerzen lindert.
Die ESSA-Studie zeigt jedoch, dass Ruhe allein nicht die optimale Therapie ist. Im Gegenteil: Gezieltes Training und Bewegung können die Schmerzen reduzieren und die Beweglichkeit der Gelenke verbessern.
Das bedeutet: Anstatt untätig zu bleiben, sollten Arthrose-Patienten unter fachlicher Anleitung bestimmte Übungen durchführen, um die umliegenden Muskeln zu stärken und die Gelenkfunktion zu erhalten.
Viele Arthrose-Betroffene meiden aus Angst vor einer Verschlimmerung jeglichen Sport. Sie befürchten, dass die Belastung dem bereits geschädigten Gelenk schadet.
Die ESSA-Studie widerlegt dies eindeutig: Regelmäßige körperliche Aktivität führt nicht zu einer Verschlechterung der Arthrose, ganz im Gegenteil.
Sport und Bewegung sind sogar essentiell, um die Gelenke zu stabilisieren, die Muskeln zu kräftigen und die Schmerzen zu reduzieren. Natürlich müssen die Aktivitäten an die individuellen Bedürfnisse angepasst werden. In Absprache mit dem Physiotherapeuten können jedoch die meisten Sportarten ausgeübt werden.
Übergewicht erhöht nachweislich das Risiko, an Arthrose zu erkranken, vor allem an Knie- und Hüftgelenken. Dennoch ist Übergewicht laut der ESSA-Studie nicht zwangsläufig die Hauptursache.
Auch körperliche Inaktivität und genetische Faktoren spielen eine wichtige Rolle für die Entstehung von Arthrose. Wer sich ausreichend bewegt und trainiert, kann auch mit Übergewicht das Fortschreiten der Erkrankung bremsen. Abnehmen ist empfehlenswert, beugt jedoch nicht allein Arthrose vor.
Schmerzmittel sind für viele Arthrose-Patienten die erste Wahl, um die Beschwerden zu lindern. Die ESSA-Studie macht jedoch deutlich, dass Medikamente allein keine langfristige Lösung sind.
Eine erfolgreiche Arthrose-Therapie sollte immer ein Zusammenspiel aus Medikamenten, gezieltem Training und Physiotherapie beinhalten. Während Schmerzmittel akute Beschwerden lindern, sorgen Training und Physiotherapie für eine Stärkung der Muskulatur und eine Verbesserung der Beweglichkeit. Nur durch diesen integrativen Ansatz lässt sich die Erkrankung wirksam behandeln.
Basierend auf diesen zentralen Erkenntnissen gibt die ESSA-Studie noch weitere wertvolle Tipps für die optimale Physiotherapie bei Arthrose:
Oft resultieren die Schmerzen aus Muskelschwäche, eingeschränkter Beweglichkeit und Entzündungen im Gelenk. Durch gezieltes Training lassen sich diese Probleme angehen und die Schmerzen reduzieren.
Wichtig ist, Aktivitäten zu wählen, die die Gelenke schonen - wie etwa Schwimmen, Walking oder Yoga. Besprechen Sie mit Ihrem Physiotherapeuten, welche Sportarten für Sie geeignet sind.
Trainieren Sie 2-3 Mal pro Woche, um langfristige Verbesserungen zu erzielen. Regelmäßigkeit ist der Schlüssel für den Therapie-Erfolg.
Achten Sie auf eine korrekte Ausführung der Übungen, um Verletzungen vorzubeugen. Lassen Sie sich vom Physiotherapeuten beraten.
Halten Sie die vereinbarten Physiotherapie-Termine ein, um kontinuierliche Fortschritte zu erzielen.
Die ESSA-Studie trägt dazu bei, gängige Mythen aufzulösen und die Physiotherapie bei Arthrose auf eine evidenzbasierte Grundlage zu stellen. Statt Untätigkeit empfiehlt sich gezieltes Training, um die Muskulatur zu stärken, die Beweglichkeit zu verbessern und die Beschwerden zu lindern.
In Kombination mit Medikamenten und regelmäßiger Physiotherapie lässt sich Arthrose so effektiv behandeln. Wichtig ist, einen individuellen Therapieplan aufzustellen und konsequent umzusetzen. Bei Fragen und Unsicherheiten hilft der Physiotherapeut dabei, die optimalen Maßnahmen auszuwählen.
Geeignet sind sanfte Aktivitäten wie Schwimmen, Walking, Radfahren, Yoga oder Tai Chi. Nachfragen Sie bei Ihrem Physiotherapeuten, welche Sportarten er empfiehlt.
Trainieren Sie 2-3 Mal pro Woche für 30-60 Minuten. Achten Sie auf ausreichend Regenerationsphasen.
Nein, im Gegenteil: Krafttraining stärkt die Muskulatur und entlastet so die Gelenke. Wichtig ist, leichtere Gewichte mit vielen Wiederholungen zu nutzen.
Regelmäßige Bewegung und normales Körpergewicht senken das Risiko. Dennoch können auch sportliche Menschen erkranken, da Arthrose teils genetisch bedingt ist.
Ja, durch gezielte Übungen, Massage und andere Techniken kann der Physiotherapeut die Schmerzen reduzieren und die Beweglichkeit verbessern.